SEO – Profi-Tipps für Anfänger

Mal auf den Punkt gebracht: Internet ist Text. Und: Webseiten-Betreiber sind keine Webseiten-Nutzer. Traurige Wahrheiten in einer bunten Welt. Und doch: alle wollen Webseiten. Doch was wollen sie damit? Nur L’art pour L’art?? Nöö, sie wollen Geschäfte machen. Business2Business am Liebsten – oder mit dem Top-Mega-Shop Händi’s verkaufen. Aber kommen dann doch wieder mit günstigen Angeboten der Freizeit-Web-Designer und Link-Farmen: “Links bringen es, das weiß ich genau”. Nee, ist klar. Alles leider heiße Luft. Ein kleiner Aufräumer zum Wochenende.

Klar, »Internet ist Text« ist ein gaaanz klein wenig übertrieben – aber tatsächlich sollte jedem Website-Betreiber klar sein, dass es um Informationen geht. Für den Leser wie für die Suchmaschine. Besonders für die große virtuelle Megamaschine. Kurz, knapp, “scanbar” sollen die Infos sein, helfen Entscheidungen zu treffen. Etwa, ob ich meine Hundebürste hier und jetzt bestelle oder doch wieder weitergucke. Kompetenz ist das Stichwort. Und das heißt nicht, den Arbeitsalltag abzubilden, sondern kunden- und zielgruppenorientiert Fakten und Fiktion, Wollen und Können zu trennen.

Dazu kommt, dass Internet eine einmalige Chance bietet. Genau, es ist nicht Print – kein Druck, kein Papier, nur lustige Elektronen, die sich über häufige Platzwechsel freuen. Mit anderen Worten: Es lässt sich ändern, erneuern, um- und neuschreiben. Jeden Tag, jede Stunde. Doch warum machen das so wenige Menschen – oder gar Unternehmen? Die Suchmaschinen und deren kleine Roboter, die ständig durch die Leitungsbahnen und Server kriechen, lieben es, sagen gar “Topp!!” und erhöhen das Ranking in den Suchergebnissen. Von gelangweilten Kunden, die auch beim vierten Aufruf der Webseite immer noch nichts Neues finden, wollen wir mal gar nicht reden.

1,3 Milliarden Internetnutzer sind eine solch unfassbare Chance, unbegreiflich, warum so wenige Menschen es nutzen? Richtig nutzen, natürlich. Laut Statistik starten 85 Prozent als Erstes eine Suchmaschine, mehr als ein Viertel gehen nicht auf die zweite Seite bei den Ergebnislisten. Ohne ein kleines Bisschen SEO geht da also gar nichts. Alleine regelmäßiges Umschaufeln von Text macht es sicher auch nicht aus, Stichworte wie Keywords, Link-Building, HTML-Optimierung und Analyse sollen und müssen mit ins Kalkül.

Tja, Linkbuilding… im Moment (2009) die stärkste Waffe bei der Suchmaschinenoptimierung – doch was da alles an schlechten Dingen passieren, lässt einem auch nur mit Basiswissen ausgestattetem Schreiber wie »TMR« die Fußnägel hochklappen. Noch immer gibt es Linkfarmen (“Pfui! Aus!!”), noch immer denken viele Menschen Viel hilft viel. Nichts davon. Unsere Mega-Hyper-Über-Suchmaschine Google (deutlich über 90 Prozent Marktanteil in diesem Land) reagiert da ganz anders. Organisch soll es sein, nach und nach, mit dem richtigen Umfeld. “Semantic Web” heißt die Zukunft. Will sagen, unsere kleinen Roboter können am Ende ihrer Reise, wenn’s an Analysieren geht, sehr wohl sagen, ob ein Link wirklich passt, ob das sprachliche und textliche Umfeld zum Thema der zu bewertenden Seite stimmig ist. Also: der Link von www.autofriedhof.de zu www.hundebuerste.de mag zwar gut gemeint sein. Besonders nützlich ist er nicht.

Das Fazit lautet Internet und SEO kosten. Arbeit und im Zweifel Bargeld. Einmal ein paar Tausender für eine hübsche Webseite mit Topp-Flash-Header und vielen aufregenden Schatten versehen, können leider komplett rausgeschmissenes Geld sein. Aber auch die 450 Euro für den Neffen von der Nichte, der ganz toll Internet kann. Richtige Planung, ein paar pfiffige Menschen mit Sinn für Zielgruppen und der Blick über den Tellerrand des eigenen Umfelds sind hingegen Gold wert. Und das nicht nur für Anfänger.

3 Kommentare
  1. Johann Jäckel
    Johann Jäckel sagte:

    Sehr geehrter Herr Ruthemann,

    mit Ihren klaren Worten (wie auch bei der Profession nicht anders zu erwarten) haben Sie hier den Nagel in die Wand gehauen und bekommen einen großen virtuellen Kaffee von mir mit viel Milch und Zucker (wenns recht ist). Freundliche Grüße und viele Aufträge wünsche ich Ihnen.
    P.S. Die Kraft liegt im Wort.
    Johann Jäckel

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