Das Web kann nicht gedruckt werden.

Mal abgesehen von der allseits präsenten und auch notwendigen Suchmaschinenoptimierung – kurz »SEO« – ist das Schreiben für das Web auch schon vom Ansatz einfach anders. Nämlich keine Broschüre, kein Druckstück. Man muss sich auf das Verhalten der Nutzer einstellen. Und das ist der Maßstab, denn das sind die potenziellen Kunden.

Im Web hat es jeder eilig. Schnelle Informationsweitergabe und ~vermittlung ist Trumpf. Das Wichtigste zuerst, gilt hier umso mehr. Klar, auch eine gute Pressemitteilung sollte etwa den Inhalt kurz und bündig im ersten Absatz bündeln – doch kann man zumindest davon ausgehen, dass der Redakteur sie bis zum Ende liest. Nicht so im Internet. Die Lesezeit drückt sich in Sekunden aus. Sekunden, die man nützt oder mit unnützen Informationen, langen Begrüßungen und zweitrangigen Darstellungen vergeudet.

Übersichtlichkeit und eine klare Gliederung sind daher top. Aufzählungen können helfen, gut gesetzte Absätze. Und Überschriften. Die lieben nämlich nicht nur die vorbeisurfenden Kunden, sondern auch Google. Und sind daher für die Menschen wie auch für das SEO gut. Gute Überschriften enthalten übrigens wichtige Keywords, Blabla war gestern.

Der Versuch alle (Un~)Gereimtheiten eines Unternehmens, alle Details und Eventualitäten präsentieren, ist eine weitere Falle des Webschreibens. Nur weil vermeintlich unbegrenzt Platz vorhanden ist, heißt das noch lange nicht, dass man diesen auch nutzen muss. Im Gegenteil: wenn man den ausführliche (etwa technische) Informationen anbieten möchte, so gehören diese in PDFs zum Herunterladen. Sprich, man lässt dem Websurfer die Wahl. Und im Falle eines Falles sollte der Mut da sein zu kürzen. Manchmal ganz radikal.

Gefährlich ist dabei auch die Benutzung von Rückbezügen. Das funktioniert nämlich nicht. Kann man in einer Broschüre, einem Magazin oder einem Flyer einfach die Seite zurückblättern – ist auch eindeutig, was der Leser gerade vor sich hat – so kann man auf einer Webseite nie sicher sein, woher der Nutzer gerade kommt. Ein Weblink aus Google oder Yahoo führt direkt auf eine bestimmte Seite – was davor oder dahinter steht, bleibt erstmal ungelesen. Vielleicht sogar für immer.

Texten für das Web, das bedeutet Prägnanz, bewusste Beschränkung, Klarheit und Struktur. Denn klappt’s auch mit dem Kunden.

Mehr über das Schreiben fürs Web erfährt man natürlich beim »TMR« — Text + News-Service. (Nach-)Fragen ist immer gut.

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