Der Wettbewerb um die Talente

Strategien für qualifizierten Nachwuchs planen und realisieren

Die Zukunftsfähigkeit des deutschen IT-Nachwuchses stand zur Diskussion, als die Unternehmensberatung Accenture Ende 2008 bei Managern in 70 führenden IT-Unternehmen Deutschlands nachfragte, wie es mit der Fach- und Medienkompe-tenz deutscher Hochschulabsolventen bestellt sei. Das Ergebnis fiel eher erschre-ckend aus. In einem Land, das auf Fachkräfte – vor allem gut ausgebildete – einfach nicht verzichten kann. Das Problem: Die Hochschulen sind immer noch zu wissen-schaftlich ausgerichtet. Neue Strategien müssen her, um aus Deutschlands IT-Kräften echte Gewinner im globalen Business zu machen.
Und IT-Nachwuchs gibt es natürlich nicht nur auf der Hochschul- und Fachhoch-schulebene – die betriebliche Ausbildung macht einen Löwenanteil der Zukunfts-kräfte aus, die die deutsche Wirtschaft und Industrie in den nächsten Jahren drin-gend benötigt. Wichtigster Punkt ist dabei die rückläufige Zahl qualifizierter Schul-abgänger bei gleichzeitig höherer Nachfrage. Für Betriebe bedeutet das Nach-wuchskräfte gezielt zu fördern, sie mit hoher beruflicher Handlungsfähigkeit auszu-statten. Und damit zur einer Säule des wirtschaftlichen Erfolgs zu machen.
Der IT-Markt in Deutschland ist derzeit ohne Frage ein Nachfragemarkt, so dass vie-le Unternehmen bereits in Zeiten der Ausbildung einen Fokus auf eine hohe Quali-fikation setzen. Praktische Anwendungserfahrung, verbunden mit Methoden-, Busi-ness- und Sozialkompetenz sind die Eckpfeiler einer soliden und zukunftsfähigen Ausbildung. Der typische Fachinformatiker (eine IHK-Ausbildung) muss heutzutage deutlich mehr an Kenntnissen und Kompetenzen haben als der Lehrplan vor-schreibt.
Die Ausbildungsgänge der Siemens Professional Education (SPE) in Paderborn sind ein gutes Beispiel für eine solche betriebsinterne Ausbildung zu Fachberatern, die in Substanz und Vielseitigkeit deutlich über die IHK-Inhalte hinausgehen. Die Ko-operationen mit Betrieben sind ganz kundenorientiert und unterstützen die Unter-nehmen von der Bewerberauswahl bis hin zur Abschlussprüfung. Dabei setzt SPE auf eigene Theorieausbildung in der Siemens-eigenen, staatlich anerkannten Be-rufsschule ATIW, die öffentliche Berufsschulen vorort ersetzt. Die Unternehmen gestalten dabei den Bildungsgang mit und erreichen damit für ihre Auszubildenden eine enge Verzahnung von praxisnaher Theorie, aufbauenden Seminaren und prak-tischer Arbeit im eigenen Betrieb.
Um in der betrieblichen Praxis schnell qualifizierte Kräfte zur Verfügung zu haben, ist es nötig, die Ausbildung auf das eigene Unternehmen zuschneiden zu können – ein Ansatz, den der Paderborner Siemens-Ableger durch eine Zusammenführung des Ausbildungsrahmenplans mit den notwendigen Freiräumen bei realen Aufgaben und Projekten innerhalb der Ausbildungsbetriebe erreicht. Eine aktuelle IT-Infrastruktur und kleine Klassenverbände bieten dazu das richtige Umfeld.
Aus dem gesamten Bundesgebiet können die Kunden der Siemens Professional Education ihre auszubildenden Fachinformatiker in Paderborn anmelden. Anfang 2009 nutzen bereits 1.000 Menschen in dualen IT-Ausbildungs- und Studiengängen diese bundesweit einmalige Bildungsmöglichkeit in einer staatlich anerkannten Be-rufsschule in freier Trägerschaft der Industrie. 200 Betriebe nutzen die Möglichkei-ten der SPE, die darüber hinaus hier auch ihren Siemens-eigenen IT-Nachwuchs ausbildet. Alle Absolventen haben bis dato erfolgreich einen Abschluss gemacht – etliche auch mit guten bis sehr guten Ergebnissen. Mit anderen Worten: das, was eine in die Zukunft blickende Industrie dringend benötigt.
Berufliche Handlungskompetenz entsteht natürlich nicht von alleine, es ist ein um-fangreicher und komplexer Bildungsprozess, den die Studierenden und Auszubil-denden der IT-Fachberufe erst durchlaufen müssen, um diese zu erlangen. Dabei zeigt sich, dass die öffentlichen Ausbildungswege oft einfach nicht flexibel genug sind, den sich schnell ändernden und auch wachsenden Anforderungen gerecht zu werden. Dabei liegt es anderseits auf der Hand, dass es günstiger und zielgerichte-ter ist, Menschen fachorientiert und bedarfsgerecht auszubilden, als sie einfach „einzukaufen“. Bildungskooperationen erhöhen die Ausbildungsqualität und redu-zieren durch gemeinsame Ressourcennutzung den Aufwand an Zeit und Kosten her-kömmlicher Wege.
Der schnelle technologische und organisatorische Wandel in modernen Unterneh-mensstrukturen bedingt eine permanente und bisweilen nachhaltige Veränderung der Arbeitwelt, auf die die Ausbildung zeitnah reagieren muss, um so die zukünfti-gen Arbeitnehmer gut vorbereitet in die Betriebe zu schicken. Kooperative Ausbil-dungsmodelle wie sie mit der SPE realisiert werden können, versprechen daher ei-nen hohen und einheitlichen Qualitätsstandard über Standort- und Ländergrenzen hinweg. Und das Ganze bei gleichzeitiger Reduzierung des bisherigen Ausbildungs-aufwands (einschließlich der darin enthaltenen Kosten). Damit einher geht für Aus-bildungsbetriebe eine notwendige Konzentration auf Kernaufgaben im globalen Business.
Eine strategische Herangehensweise an Aus- und Weiterbildung wird somit immer mehr zum Merkmal einer zukunftsgerichteten Wirtschaft und Industrie, die Qualität eindeutig in den Mittelpunkt stellt und stellen muss. Bildungskooperationen sind dazu ein guter Schritt in die richtige Richtung.
Information:

Telefon: 0800-nachwuchs (0800- 622 498 247 – kostenfreie Rufnummer).