Mysterien des SEO – gern genannt, jetzt geprüft!

Alle wollen nach vorne – soweit es geht. Seite 1 in den organischen Suchergebnissen bei Google (den SERPs) ist schon ein echtes Ziel. Je nach Lage entweder ganz leicht oder aber ganz ganz schwer und nur mit viel Bargeld zu erreichen. Im Grunde geht es allen Wettbewerbern letztlich darum Kunden zu bekommen und Umsätze zu generieren. Im besten Fall aus einem vorbei surfenden Internetnutzer einen zahlenden Kunden machen. Einige der Kriterien, die üblicherweise OnPage (als SEO = Search Engine Optimisation) dafür gemacht werden, müssen aber doch mal auf den Prüfstand. Denn Dinge verändern sich.

1 Alle schon mal gehört: »Keyword-Density« – fünf Prozent Keyword-Dichte in einem Webtext sollen den Erfolg bringen. Das war 1999 bestimmt mal so. Doch wir haben 2011. Klar, Keywords gehören immer noch in den Text, in Überschriften oder Metatags, doch Prozentzahlen spielen schon länger keine Rolle mehr. Sich einen guten Text durch eine mythische Keyword-Dichte zu verhunzen, gehört in den Orkus des SEO.

2 Die richtigen Keywords später in einen Text zu integrieren kann denn auch besser als überaltertes Konzept gelten. Nicht nach dem Motto verfahren: »Recherche mach’ ich später, erst mal schnell hochladen«. Nein, bitte auf keinen Fall! Sich über die richtigen, konversionskräftigen Keywords klar zu werden, muss deutlich frühzeitig in der Konzeptionsphase, noch vor dem eigentlichen Schreiben, stattfinden!

3 Für Keywords und SEO-Phrasen schreiben ist gut genug, billige SEO-Texte zum Füllen der Seite reichen da völlig. Auch so ein Irrtum. Die Tendenz geht bei Google (und nur das ist die Suchmaschine, die für den deutschsprachigen Raum bei über 90% Marktabdeckung relevant ist)  klar zum qualitativ hochwertigen, semantisch richtig eingeordneten Text. Was bedeutet: Schreibt man für die Zielgruppe, hat man diese beim Schreiben im Kopf, dann läuft es richtig. Das schaffen keine Billighuber im Texter-Business.

4 Die Title-Tags zu vernachlässigen ist mindestens genau so schlimm wie die Meta-Descriptions. Einfach etwas hinklatschen, gar vernachlässigen, ist für die Konversion einer Seite einfach tödlich. Und die Aufgabe von Webseiten ist doch nun mal meist nicht, ein bisschen Image zu machen – sondern Kunden zu gewinnen, Umsatz zu machen etc. pp. Bei diesen beiden Tags sich richtig Mühe zu geben, ist einer der mächtigsten Waffen für das OnPage-SEO wenn es um Kunden geht.

5 »Zuviel Text gibt es nicht« – nee, ist klar. Doch natürlich gibt es das, Freunde des vernünftigen Web-Text, ebenso wie das Gegenteil! Leser im Web sind ungeduldig, wollen schnell und doch gut informiert werden. Das bedeutet, man hat als Webseiten-Betrieber manchmal nur Sekunden zu überzeugen. Und so gilt es in der richtigen Balance Texte zu produzieren, mit guten Überschriften, Absätzen und Aufzählungen. Mit Expertenwissen. Natürlich auch mit Keywords drin. Auf jeden Fall.

6 Wildes Wüten mit Hyperlinks und fett gemachten Keywords ist ebenfalls eine Unsitte, die es gilt, schnellstmöglich in den Orkus zu stürzen. Google ist nicht doof, Google merkt, was man macht – ja, man kann immer mehr sagen, Google verhält sich wie ein Mensch, ein normaler Leser. Und der wäre mit ~zig Fettungen und putzigen Links auch schnell genervt.

5 Kommentare
  1. torsten
    torsten sagte:

    Hallo Tom, da sprichst Du mir aus der Seele. Der hier: „Sich einen guten Text durch eine mythische Keyword-Dichte zu verhunzen, gehört in den Orkus des SEO.“ kommt in meine Hall of Fame 🙂

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  2. Monika
    Monika sagte:

    schon, klar, logisch, meint eh jeder..

    😉

    aber mit so magischen Zahlen ist jedem Kunden leicht beeindruckbar.

    was? sie haben nur 4,78% Keywortdichte-sehen sie hier liegt ihr Problem…

    und schon ist man/frau für den Unbedarften – und die gibts genug- der Held des Tages und Erfolgs.

    Mitdenken, Zielgruppe recherchieren und zwar bis ins kleinste Detail ist nicht so einfach verkaufbar wie Zahlen.

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    • Tom Ruthemann
      Tom Ruthemann sagte:

      Das ist sogar ein ganz großes Problem! Zu viele unbedarfte Menschen unterwegs, mit denen man es machen kann. Und damit reichlich »Kollegen«, die diese Bezeichnung nicht verdient haben.

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  3. Andree Heidrich
    Andree Heidrich sagte:

    Interessante Aufschlüsslung, die ich in den meisten Punkten mit Ihnen teile. Jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass es für viele Leute schwer wird, sich von diesen weitverbreiteten SEO-Mysterien zu befreien. Wenn man jahrelang mit diesen Methoden gute Erfolge erzielt hat, fällt in der Regel ein Umdenkprozess sehr schwer.

    Bezeichnend ist dabei dieser Satz:

    „»Keyword-Density« – fünf Prozent Keyword-Dichte in einem Webtext sollen den Erfolg bringen. Das war 1999 bestimmt mal so. Doch wir haben 2011.“

    Trotzdem findet man in zahlreichen Optimierungs-Guides exakt den Hinweis, diese 5 Prozent-Marke bei der Onpage-Optimierung zu berücksichtigen. Speziell Unternehmen, die dann Ihre Onpage-maßnahmen selbst nach diesen Kriterien umsetzen, treten bewusst ins Fettnapfchen. Daher finde ich solche Beiträge von Ihnen richtig und gut, um sich von verkrusteten und überholten Denkweisen zu lösen und neue Wege zu beschreiten – auch im Bereich der qualitativ anspruchsvollen Contenterstellung!

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    • Tom Ruthemann
      Tom Ruthemann sagte:

      Vielen Dank! Speziell Ihr Hinweis auf die – leider viel zu vielen – so genannten SEO-Spezies ist mir sehr wichtig, »Eintragung in Suchmaschinen« ist so ein anderer Klassiker. Letztlich werden da die Kunden betrogen. Und das ist das Schlimmste!

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