Content Strategien – Vom »Ich« zum »Wir« in den Social Media
Jetzt mal ehrlich: Wie sehen die Posts, die News und Blog-Beiträge der letzten Monate aus? Wie oft tauchen da Meldungen auf, die nicht mit dem eigenen Unternehmen zu tun haben? Meine Wette: fünf bis gar keine. Denn Controller in Einheit mit von Social Media unbeleckten Bossen würden dem armen hauseigenen Mitarbeiter, dem externen Werbetexter schon fürchterlich eine husten, käme in den teuer bezahlten Texten nicht auch immer ein Hinweis auf das eigene Produkt oder die eigene Dienstleistung vor. Doch damit ist der Fehler schon begangen. Ganz klar: Falsches Denken, falsches Handeln. Moderne Content Strategien gehen anders.
Eigentlich ist alles wie bei der Kindererziehung, da müssen die Kids auch erst lernen, dass sich nicht alles um sie dreht. Genauso ist es aber auch bei der Kommunikation einer Marke, eines Unternehmens, einer Dienstleistung. Reden alle nur über sich selbst, hört niemand mehr zu. Ende der Fahnenstange für eine erfolgreiche Corporate Communication.
Unternehmen müssen sich im Gegenteil in die eigene Zielgruppe integrieren, müssen Experten werden, Leuchttürme des Wissen. Experten vor allem, um des Expertentums Willen – nicht weil sie so tolle Produkte verkaufen oder mit ihren Dienstleistungen so klasse sind. Und das bedeutet uneigennützig zu sein, vom »Ich-Ich-Ich« zum »Wir-Wir-Wir«, Teilen ist das große Stichwort.
Das Internet und das große Wissen sind das Problem, wo es gilt anzusetzen. Man muss helfen, die Informationsflut zu kanalisieren, das Sinnvolle und Bedeutsame vom Geklingel zu unterscheiden. Vom Bullshit-Bingo zur ernsthaften Hilfe muss der Weg gehen. Tatsächlich bedeutet es aber, dass nicht allein der »unique content« das Entscheidende ist, nicht die eigenen Beiträge, sondern das Umfeld, der gute Rest vom Fest der überquellenden Beiträge, die einem die Suchmaschinen jeden Tag auftischen. Tatsächlich ist das eine gute Strategie, Studien aus dem Jahr 2011 zeigen, dass auf Seiten, die uneigennützig handeln, etwa auf andere Seiten verlinken, eine 33-prozentige Erhöhung von Klickzahlen gegenüber normalen Social Media-Seiten zeigen, die lediglich auf die eigene Unternehmensseite und deren Angebote verweisen.
Also, ganz klar, die Strategie heißt: Verlinken, teilen und freigiebig sein. Wer immer nur auf den eigenen unternehmerischen Bauchnabel schaut, wird in der großen weiten Welt der semantischen Informationsteilung zukünftig keine Chance haben. Noch nicht klar, worum es geht? Wissensteilung! Teil der eigenen Zielgruppe zu sein, bedeutet zum Beispiel über
• Trends in der eigenen Branche
• Marktveränderungen aber auch aktuelle Bedingungen
• Studien und Umfragen oder
• aktuelle rechtliche Veränderungen
zu berichten.
Herrschaftswissen? Gibt es nicht mehr!
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