Content-Marketing:
Macht es Sinn weiterhin einen Unternehmens-Blog zu pflegen?

Ganz kurze Antwort auf die Eingangsfrage: In jedem Fall! Im Gegenteil, es wird wichtiger denn je. Wer in der Vielfalt der Angebote nicht untergehen will, der muss beweisen, was er kann. Zeigen, dass man als Unternehmen Experte fürs eigene Thema ist. Und letztlich Google und dessen Qualitäts-Offensive befriedigen. Damit es auch mit dem organischen Ranking in den Suchmaschinen stimmt.

Der »TMR« Text + News-Service propagiert ja bereits seit mehr als zehn Jahren dieses aktiv zu machen. Damals hieß es noch »News«, Bloggen gab es noch nicht wirklich – der Unternehmensname »Text + News-Service« ist aber nicht umsonst wie er ist. Doch die Zweifel etlicher Marketing-Menschen in Unternehmen tauchen jedoch an einer anderen Stelle auf: Ist nicht Social Media der Ersatz, gar die bessere Wahl?

Tatsächlich ist der angedeutete Widerspruch überhaupt keiner. Blogging ist Social Media – oder zumindest ein Gutteil davon. Aber natürlich sind Zweifel berechtigt, ob Blogging nach wie vor eine gute Marketing-Maßnahme darstellt. Schauen wir mal zehn Jahre zurück (2003), so verzeichnete Technorati damals mal gerade 1,5 Millionen Blogs (englischsprachiger Bereich). Heute steht alleine ein Plattform wie WordPress für über 75 Millionen Blogs in über 120 Sprachen und die Zahl steigt mit unglaublichen 100.000 neuen jeden Tag. Wie soll man sich da abheben?

Tatsächlich geht es aber nur zu einem Teil darum, sich in eine Konkurrenz zu anderen Blogs zu begeben, viel entscheidender ist der eingangs genannte Aspekt, das eigene Wissen und die eigene Expertise darzustellen. Also sich von der Konkurrenz abzuheben, mehr zu tun als andere. Und damit den eigenen Kunden – auch den potenziellen – zu zeigen, dass man als Unternehmen der richtige Partner ist.

Informations-Management wird für die meisten Menschen, die etwas suchen, immer entscheidender. Wer da in der Lage ist zu helfen, Anhalt zu geben und Informationen zu kanalisieren, der ist der Partner der Wahl. Und man muss sich doch wirklich nicht fragen – zu wem gehe ich als Kunde lieber? Zu dem, der mich ernst nimmt, mich informiert, Transparenz zeigt, oder zu dem, dessen Webseiten sich einmal in zwei Jahren ändern, mit dürren und unveränderten Texten? Die Frage muss man nicht beantworten, oder?

Unternehmens-Blogs sind daher ein elementarer Bestandteil des Online-Marketing, reihen sich ein unter einer Anzahl weiterer Maßnahmen der Social Media-, SEO- und Online-PR-Aktionen, die letztendlich einen modernen Kommunikations-Mix ausmachen. Inhalte – Content – lohnen sich in vielfältiger Hinsicht, stärken die Marke, bringen Nutzen und zeigen vor allem, dass ein Unternehmen seine Kunden ernst nimmt.

Es ist natürlich so, dass für etliche Unternehmen kurzfristige Adhoc-Aktionen zunächst wirkungsvoller erscheinen. Sie bringen schnell neue Menschen auf die eigene Web-Präsenz, machen vielleicht Umsatz durch gut gemachte Landing-Pages. Doch tatsächlich befeuern wir hier eine kurze Lunte in Werbung und Marketing. Long-Leads sind es, die die Nachhaltigkeit bringen. Und sicher gilt darüber hinaus genauso, dass das eine das andere nicht ausschließt. Wie überhaupt (das kann man an verschiedenen Stellen hier im Blog lesen) aktuelle oder neue Formen der Kommunikation alte und bewährte Kanäle nicht ausschließen (sollten).

Doch, tatsächlich, Langfrist-Denken und Nachhaltigkeit gehören in eine moderne Unternehmensstrategie genauso wie Anzeigen, Adwords, Apps oder – ja – Print-Produkte. Business-Blogs sind gute Investitionen, deren Inhalte dauerhaft Nutzen bringen – genau so wie sie dauerhaft einen Return on Investment bringen. Auch wenn Controller damit so ihre Schwierigkeiten haben.

Diese Aktivitäten stellen einen echten Aktivposten dar und werden auch nicht durch Social Media ersetzt werden. Im Gegenteil: Der Content wird zum Anlass für Social Media, kann von jedem Gerät genutzt werden, egal ob Tablet, Smartphone oder dem heimischen Laptop. Entscheidend bleibt hier, wie so oft, eine Strategie zu entwickeln, gute, vor allem nützliche Inhalte zu finden und nicht nur Werbebotschaften durch das Netz zu pusten.

Ja sicher, immer mehr Unternehmen machen das heutzutage – doch auch immer noch viel zu viele machen es eben genau nicht. Und wundern sich, warum ihre vermeintlich gute digitale Präsenz keine Wirkung zeigt. Also: Die Antwort auf die auf die Eingangsfrage bleibt: Unternehmens-Blog? In jedem Fall!

4 Kommentare
  1. Kourosh Ghaffari
    Kourosh Ghaffari sagte:

    Danke für den guten Beitrag. Auch aus eigener Erfahrung kann ich nur bestätigen, dass man für diesen Weg einen langen Atem braucht. Aber die Maßnahmen fangen nach nun 1,5-2 Jahren an, Rendite abzuwerfen!

    Ein Grund, warum das Thema bei manchen Firmen nicht funktioniert, ist, dass das Thema als eine Insellösung und rein aus PR-Gründen initiiert wurde. Der Blog/ die Maßnahmen werden zwar von (externen) Profis erstellt, aber das Gesamtbild, das man zwischen den Zeilen vermittelt, steht nicht im Einklang mit der Realität der Firma. Auch bei der klassischen Werbung ist das Problem zu beobachten.

    In der digital vernetzten Welt ist es somit nur eine Frage der Zeit, bis der erste Kunde auf diese Diskrepanz hinweist und andere Kunden auf den Zug aufspringen.

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    • Tom Ruthemann
      Tom Ruthemann sagte:

      Das ist natürlich ein wichtiger Punkt: Insellösungen funktionieren nicht. Keine Frage. Andererseits habe ich gemerkt, dass oft überhaupt der Mut fehlt mit Content-Arbeit anzufangen. Meine Begleitung (abgesehen vom eigentlichen Schreiben) ist daher auch immer ein wenig Unternehmensberatung.

      Antworten

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  1. […] zeigt sich der Unterschied zwischen einer Keyword-Hölle aus Thin-Content und einem echten Content-Portfolio, das Kundeninteressen dient und zeigt, was das Unternehmen wirklich zu leisten in der Lage ist. Nur […]

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