Brutale Wahrheiten: B2B ist gleich B2C beim Content-Marketing

Content-Marketing – das ist so 2016, werden manche denken. Aber nein, es ist immer noch hochaktuell und bleibt es auch – ganz einfach weil es nachwievor die Zukunft fürs Brand-Building, zur Lead-Gewinnung und für einen guten Vertrieb darstellt. Klare Funktionen, erkennbare Ergebnisse – da ändert sich so schnell nichts..

Bis dato sind sich die meisten Marketer ziemlich einig, dass B2B und B2C zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Doch das ist leider so gar nicht richtig – knapp vorbei – aber eben doch daneben. Genau. Denn auch beim oft wenig emotionalen B2B stehen dahinter Menschen – Menschen, die verkaufen und besorgen, organisieren und versenden. Und: Fast alle Geschäftskontakte entstehen mit einer Suche bei Google & Co. Wo ist da also der große Unterschied, Kunde ist Kunde und Kunden sind Menschen, oder?!

Im Blog »Thinkwithgoogle« kann man erfahren, dass immerhin 71% aller Leute, die im B2B recherchieren mit irgendeiner Suchmaschine anfangen. Und 77% aller Käufer sprechen normalerweise nicht mit dem Sales-Department irgendeines Unternehmens bevor sie sich entsprechend informiert haben. Tatsächlich findet in vielen Betrieben dieser Vorgang fast komplett ohne näheren Kontakt statt. Konsequenz: Der Content muss auf allen Kanälen topp sein und für die entsprechenden B2B-Einkäufer mundgerecht aufbereitet. Solche Inhalte ersetzen damit oft den altgedienten Vertriebler und müssen daher entsprechende Qualitäten bieten.

Niemand lässt sich gerne mal schnell etwas verkaufen, niemand mag aufdringliche Werbung oder eine Marke, die sich unaufhörlich in der Vordergrund drängt und nur mit sich selbst beschäftigt. Und das, ohne echte Informationen, Wissen und Erfahrungen sowie den Blick über den Tellerrand zu bieten. Damit wird auch an dieser Stelle ganz deutlich: Obwohl man B2B-Käufer nicht mit Verbrauchern verwechseln sollte, müssen wir uns doch unbedingt daran erinnern, dass diese, wenn sie nach der Arbeit nach Hause gehen, tatsächlich auch einfach Verbraucher, vor allem Web-Nutzer und Menschen mit ganz typischen Wünschen und Befindlichkeiten sind.

Aus B2B und B2C wird P2P

B2B-Käufer wollen auch wissen, dass es echte Menschen, echte Experten sind, mit denen sie zu tun haben – und Content-Marketing ist einfachste und klarste Art und Weise, dies zu realisieren. So wird Vertrauen aufgemacht, auch hier ist die Parallele deutlich – denn ohne Vertrauen geht gar nichts mehr im Web. Damit wird auch deutlich, dass B2C und B2B an dieser Stelle kaum oder gar nicht unterschiedlich sind, im Gegenteil: Es geht heute bei Verkauf und Marketing um Person zu Person-Austausch (Neues Buzzword: »P2P«). Die Content-Strategie muss genau dies ohne Abstriche berücksichtigen!

Und eines wird damit doch auch ganz offenbar – mit jedem noch so kleinen Stück gut recherchierten, ansprechenden und damit qualitativ hervorragenden Inhalt, die ein Unternehmen veröffentlicht, wird der Marke – über das hinaus, was man verkaufen will – ein großer Mehrwert hinzugefügt. Und das ist unbezahlbar.

Neuere Untersuchungen des britischen »Content Marketing Institute« zeigen das mehr als deutlich. 72% der Marketer nutzen Content-Marketing, um langfristige Beziehungen zu potenziellen Kunden aufzubauen. 71% setzen dabei richtigerweise auf Content-Qualität gegenüber einer imaginären Content-Menge, wobei sich 60% auf die Verwendung von Content zur Differenzierung gegenüber ihrer Mitbewerber konzentrieren.

Der gute alte Corporate- oder Business-Blog (oft als schlecht gepflegte News-Seite sein Leben fristend) ist natürlich die beste Form hier etwas zu erreichen, er ist praktisch der »Corner Stone«, der Eckpfeiler, dieser Strategie. Aber natürlich gehören darüber hinaus Newsletter, Videos und vor allem auch Social-Media in allen Ausprägungen in diesen Kanon. Dazu kommt, dass sich mit einem Blog außer der notwendigen Reichweite natürlich auch noch das SEO optimieren lässt. Damit haben wir den Kreis doch prompt geschlossen und sind – Bingo! – wieder beim potenziellen, dem suchenden Kunden. B2B oder B2C? Völlig egal.

4 Kommentare
  1. Anna Pianka
    Anna Pianka sagte:

    Diese vernachlässigten Firmblogs begegnen mir auch immer wieder im Internet. Das ist etwas schade, denn über jedes Unternehmen gibt es Spannendes zu erzählen. Manchmal werden die Prioritäten anders gesetzt.

    Antworten
  2. André Wehr
    André Wehr sagte:

    Sehr spannender und absolut richtiger Artikel, lieber Herr Ruthemann. Vielen Dank dafür.
    Man könnte fast meinen, die B2B Marketer hätten bei Content in den letzten Jahren vergessen, dass auf der anderen Seite auch immer noch ein Mensch ist, der begeistert werden muss, egal ob er im Einkauf arbeitet oder der Entscheider im Management ist.
    Beste Grüße

    Antworten

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