»TMR« auf anderen Blogs: Warum Print-Journalisten keine Online-Experten sind

Abakus Internet-Marketing, die Experten für SEO (unter anderem auch Veranstalter der jährlichen SEMSEO-Konferenz) fragten im März nach einem Gastbeitrag für ihren Newsletter / Blog. Dem ist »TMR« natürlich gerne nachgekommen.

Was Text im Web bedeutet: Eine Streitschrift und Aufforderung

Schreiben kann jeder. Klar. Machen wir alle jeden Tag – jetzt gerade. Und schon wieder. Da. Doch: schreiben ist nicht schreiben und das Internet ist Text. Mal ganz übertrieben gesagt. Tatsächlich ist schreiben für das Internet eine neue Facette einer sehr alten Kunst. Und, um es gleich deutlich zu sagen: Web ist nicht Print.

Klingt komisch, ist es aber nicht, denn die Anforderungen sind wirklich neu – Webtexte haben andere Qualitäten und andere Ansprüche. An Schreiber, an die Leser und speziell für die Suchmaschinen. Hier entstehen plötzlich neue Herausforderungen, die traditionelle Offline-Print-Redakteure meist nicht lösen können. Und für die sie auch nur schwer über den Schatten zu springen bereit sind. Beispiel? Gerne: Eine tolle, gefällige, gar packende Überschrift – Königsdisziplin beim Print – kann im Web komplett unbrauchbar sein, wenn sie keine Keywords enthält.

Texter Hannover

Immer wieder stößt man auf Webseiten, die scheinbar aktuell sind (auch, und vor allem bei Tageszeitungen), die aber am Ende des Tages nicht gefunden, nicht indiziert werden – geschweige denn topaktuell von Google-News. Was fehlt, ist das Verständnis der Beteiligten fürs Medium. Internet muss man leben, durch und durch. Und das ist nicht ohne. Eine mir bekannte Zeitungsgruppe hat sich jahrelang dem Medium komplett verschlossen und dann so mir nicht dir nichts vier Print-Redakteure „versetzt“. Resultat? Mau. Leider fehlt am Ende die Denke, immer wieder schön erkennbar an Blocksatz im einführenden Absatz. Blocksatz ist Print.

Redaktionssysteme können nicht alles

Klar, viele moderne Redaktionssysteme, CMS oder Blogs automatisieren wichtige Einträge für Title-Tags, H1- oder H2-Überschriften bereits weitgehend. Doch was nützt das, wenn sich die Schreiber nicht überlegen, wonach potenzielle Leser eigentlich suchen. Wenn dann die vom System übernommene Überschrift nur elegante, gar clevere Formulierungen mit feinen Alliterationen enthält, ist das Ziel noch lange nicht erreicht. Hier gilt zu überlegen – man kann es nicht oft genug wiederholen – was suchende Leser wohl beim Suchgiganten Google eingeben. Hat man das, dann hat man auch eine Überschrift.

Mit einem kräftigen Klick kann man beim Abakus weiterlesen…

3 Kommentare
  1. Jan C. Rode
    Jan C. Rode sagte:

    Ein gelungener Beitrag, weil er a) zeigt, dass im Internet eigene / andere Regeln gelten und b) viele Journalisten und Werbende das Netz noch nicht als eigenen Raum begriffen haben. Die 1:1-Übertragung von Regeln der Offline-Welt führt nicht zwangsläufig zum Erfolg, eher das Gegenteil ist der Fall.

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    • Tom Ruthemann
      Tom Ruthemann sagte:

      Ganz richtig! Da liegt der Hund begraben: Es werden oft Zeitungs- und Magazin-Redakteure in den Online-Bereich versetzt – ohne dass sie das Medium leben. Und das geht einfach in den allermeisten Situationen schief.

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  2. Sensei
    Sensei sagte:

    Hey Tom,

    Der Beitrag spricht mir mal wieder aus der Seele. Denn die meisten Print-Journalisten haben keinen blassen Schimmer, auf was es im Web ankommt und vor allem, was ich als Leser hören will.

    Denn mir geht es um Inhalte, die müssen nicht Stilistisch besonders schön aufgepeppt sein. Mir ist es wichtig, dass ich schnell Erfahre was ich wissen will und weiß wo es her kommt und wo es weitere Informationen gibt.

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