Top-Gründe, warum PR manchmal einfach nicht funktioniert

Klar, jeder möchte gerne von den Möglichkeiten profitieren. Ein paar Leute betreiben erfolgreiches Self-Marketing, andere engagieren einen Freelancer oder eine Agentur, um ihnen bei Texten, der Verbreitung »ihrer Nachricht« oder schlicht im Management der Maßnahmen zu helfen. PR eben — Public Relations im besten Sinne. Und trotzdem geht es manchmal total schief. Kunde und Dienstleister verstehen sich nicht, und das manchmal wortwörtlich. Gründe gibt es einige.

Wie kann es sein, dass die PR nicht läuft, dass es in der Zusammenarbeit von Kunde und Dienstleister heftig knirscht? Die Relations nicht richtig  fruchten? Vielfach sind es schlicht Missverständnisse, die dazu führen, dass alles in einer großen Enttäuschung endet. Und das Ziel — gute PR, Erreichen der Zielgruppe — dabei schon längst aus den Augen verloren wurde.

Der Kunde versteht den PR-Prozess nicht. Klingt komisch, ist es aber nicht. Denn was für den PR-Dienstleister selbstverständlich ist, weiß der Kunde noch lange nicht. Viele Maßnahmen dauern eben, manchmal Jahre. Und nicht jeder kommt gleich in DIE ZEIT oder zu Kerner. PR’ler müssen auch kommunizieren, das ist es!

Kunde und Dienstleister passen nicht zu einander. Klar, als Freelancer und PR-Mensch möchte man neue Kunden haben. Geld verdienen, genau wie der Kunde. Und doch passt es eben manchmal nicht. Dann einfach das Geld nehmen und ein paar Standards abspulen, geht daneben. Garantiert. Bauchgefühl ist wichtig — und der Mut den Kunden an einen besser passenden Kollegen oder Kollegin weiter zu reichen.

Kunden sind ungeübt im Umgang mit den Medien. Scheinbar banal, aber in Wirklichkeit ganz wesentlich. Interviews geben ist keine angeborene Fähigkeit, dies zu trainieren kann sehr wohl eine PR-Maßnahme sein. Unbedachte Äußerungen führen zu Fehlinformationen… und der Kunde ist vermutlich nicht geneigt, die Schuld bei sich zu suchen. Warum auch? Der Dienstleister hat versagt.

Flexibilität im Ansatz fehlt. Läuft eine Geschichte nicht, dann läuft sie nicht. Es hat keinen Zweck Wochen und Monate eine Story zu pushen, wenn sie niemand will. Dann muss eine neue Sichtweise her, ein neuer Ansatz. Gut ist es, gleich von Beginn an verschiedene Perspektiven zu vereinbaren — »different angles«, wie die Angloamerikaner so schön bildlich formulieren.

Arbeit und Ergebnis passen nicht zusammen. Stimmt das Budget wirklich? Wurde richtig kalkuliert? Denn laufen die vereinbarten Maßnahmen nicht ganz so, wie geplant, ist schnell Mehrarbeit nötig. Wichtig sind klare Eckpunkte im Miteinander von Kunde und Dienstleister. Auch ein »Bis dahin und nicht weiter« kann für beide Seiten sehr nützlich sein. Falsche Erwartungen sind auf beiden Seiten des Schreibtisches geradezu schädlich.

Kunden erwarten zu schnelle Ergebnisse. Im Grunde schon weiter oben angedeutet: Der Dienstleister muss dem Kunden ehrlich sagen, was er erwarten kann und was nicht. Nächste Woche Platz 1 bei Google und übernächste Woche Aufmacher in der Süddeutschen sowie den Abbinder bei der Tagesschau am 23. des Monats sind unrealistisch – und das muss man auch kommunizieren. PR braucht Zeit, um Wirkung zu zeigen.

Was danach kommt nicht aus den Augen verlieren. Scheint kryptisch, ist es aber nicht. Denn auch wenn die konkreten Maßnahmen durch sind, stoppt ja nicht gleich wieder alles. Postings in Foren oder Blogs werden »irgendwann« gelesen, Meldungen werden von Magazinen auch noch nach Monaten mitgenommen, wenn sie nicht tagesaktuell sind – und bei Mailings sollte man auch noch nach Wochen damit rechnen, dass ein überarbeiteter Mitarbeiter es doch noch liest, wenn der Schreibtisch mal wieder leerer wird. Kurz: PR ist nicht nur dann wenn es passiert.

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