Social Media für KMUs – da geht was!

Jeden Tag ist es jetzt auf der Agenda, wird durch die Medien geblasen wie nichts Gutes. Social Media. Alle wollen, wenige können. Vor allem bleibt oft genug die Frage, was kann man wirklich – und was ist realistisch? Denn kleine und mittelständische Unternehmen haben sicher oft genug nicht die Kapazität und das Know-How ernsthafte Strategien zu fahren, sind beim Thema deutlich überfordert. Und die wie Pilze aus dem Boden schießenden »Social Media-Berater« machen die Sache und die Entscheidungsfindung (mach ich’s oder mach’ ich es nicht?) auch nicht leichter. Anbei ein paar Gedanken, wie es gehen könnte.

Es scheint ja so einfach: Facebook anwählen, Profil einrichten und »Zack« kommen die Kunden herbeigeströmt. Oder Twitter: auch keine Sache, geht noch schneller. Dazu ein Profil bei LinkedIn und XING und schon ist der Drops gelutscht. Ehrlich gesagt? »Nein!« Sinnlos, wirklich. Ohne Idee, ohne Strategie und ohne Konzept kann man nur dazu raten, es dringend zu lassen. Schon gar ohne Zeit und Budget.

Grundsätzlich gilt: wenn einem ein Social Media-Kanal nicht so viel wert ist wie ein persönlicher, ein Face-to-Face-Kontakt, dann ist er wertlos. Aufwand und Invest sind ähnlich, nur die Methode ist eine andere. Oder sagen wir es so: Es sollte einen ernsthaften Grund geben soziale Medien und Netzwerke zu bedienen. Wer einen solchen Grund adhoc nicht nennen kann, kann’s auch lassen. Wirklich – alles andere ist Geschwätz und nur gut, um Leuten Zeit und Geld zu stehlen. Oder gar gängige und gut funktionierende Formen von PR und Werbung zu vernachlässigen und die neueste Sau durchs Dorf zu treiben. Nicht falsch verstehen: Social Media ist toll, ist wirkungsvoll und mächtig, nur richtig machen muss man es.

Texter Hannover

Bleibt die Frage, was geht, was man als Freiberufler oder typischer KMU machen kann. Der Grundgedanke bei den sozialen Netzwerken ist es ein freundlicher, kommunikativer »Freund« und Experte zu sein und zu werden. Platte Werbung ist verpönt und kontraproduktiv. Community, Freundschaft und gar Familie sollten die Gedankenstränge sein, an denen man sich als Social Networker entlang bewegt – Rat geben, ohne gleich Geld sehen zu wollen, sich als echter Experte, Berater und Mentor in allen Lagen zu präsentieren, das ist das Top-Konzept. Denn Freundlichkeit und Persönlichkeit kommen garantiert zurück. Als Empfehlung, als Kontakt und sicher auch irgendwann als Auftrag. Der Weg ist lang, aber nachhaltig – sehr sogar. Und die Außenwirkung unabsehbar. Bloggen, twittern und in XING-Foren diskutieren ist damit unter Umständen effektiver als Anzeigen und PR-Aktionen anderer Art. Kann, aber muss nicht. Voraussetzung bleibt, man hat etwas zu bieten. Mehrwert ist und bleibt das Buzzword des Web 2.0.

Regelmäßiger Einsatz, prompte Reaktionen und damit eine Routine im besten Sinne machen die Sache rund. Das Schöne ist: es funktioniert global, regional und lokal. Das Geheimnis heißt letztlich ins Gespräch zu kommen. Auf die eine oder andere Weise. Und nicht vergessen: mit dem Einsatz auf sozialen Netzwerken entsteht Verantwortung! Nachlassen gilt nicht! Denn wer seine Freunde, Follower und Fans enttäuscht, der hat ganz schnell verloren. Und der Effekt dreht sich ins Negative.

2 Kommentare
  1. Jan
    Jan sagte:

    Ein sehr gut geschriebener Artikel!

    Genauso wichtig wie das Verständnis für Social Media ist bei einem Engagement in denselben auch immer die Zielsetzung. Will ich nur eine Visitenkarte im Netz haben? Will ich Kunden beraten oder gar Produkte verkaufen? Will ich blind Fans und Follower einsammeln und mich damit gegenüber meinem Wettbewerber brüsten?

    Eigentlich egal, Hauptsache es wird richtig angegangen. Darunter verstehe ich, dass Social Media wie ein Gespräch zwischen Freunden funktioniert. Das ist höflich und ehrlich, nachhaltig und mitunter durchaus auch kritisch. Gute Freundschaften überdauern mitunter Funkstille – aber ewig geht das nicht gut.

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  2. Jens J. Korff
    Jens J. Korff sagte:

    Dass das A und O in den sozialen Medien *die Persönlichkeit des Autors* ist, sein persönliches Expertentum, seine persönliche Freundlichkeit – das hatte ich so deutlich noch nicht gelesen. Danke für die klaren Worte! Eigentlich kommt es meinem Naturell mehr entgegen als zuvor gedacht.

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