SEO-Mythen, die einfach nicht sterben wollen!

Es gibt so Ideen, Meinungen und Tatsachen-Behauptungen beim SEO, die halten sich mehr als hartnäckig. Letztens erzählte mir auch wieder mal so ein junger Mann aus einer hiesigen Agentur wie Google seine SERPs bestimmt. Ich versuchte ein paar Gegenargumente, und sein Argument, dass Klicks auf Suchergebnisse der ganz große Burner sind, sachlich-fachlich auszuräumen. Nach einer halben Stunde ernsthafter Bemühungen bin ich dann einfach vom Tisch aufgestanden. Der Blutdruck war einfach schon zu hoch.

Ich mag SEO und was es kann, habe selbst ein paar gute Kunden zur Corporate Blog-Betreuung, wo die Klickzahlen signifikant hoch sind und weitaus höher als man in der jeweiligen Branche erwarten würde. Wir hatten eine Plan, haben ihn mit allen Rumpeligkeiten, die so was mit sich bringt (Themenfindung steht immer ganz oben), umgesetzt – aber nach längerem Einsatz: Läuft. Wie geschmiert.

Umso ärgerlicher sind die immer noch herumschwirrenden Mythen des SEO, die einen immer wieder nahe des zweiten Herzinfarkt bringen. Hier also mal eine Handvoll:

SEO ist doch eh nur Betrug!

Ist klar, alles voll der Beschiss Hereinfall, und manchmal leider aber auch wahr. Der Grund liegt darin, dass solche Unternehmen vom Freelancer über KMU bis hin zum großen Player einer Branche auf, nennen wir sie mal »unethische«, SEO-Agenturen reingefallen sind. So »Kollegen«, die für 49 Euro Platz 1 versprechen. Manchmal auch mit ähnlichen Vorzeichen für 4.900 Euro – pro Monat, wenn nicht Woche (bei Konzernen wie TUI oder Nestle andererseits denkbar). Beides schlimm. Und beides kein SEO!

Google findet es schon alleine raus

Nee, tut es nicht. Google kann viel, ist aber weder telepathisch noch hellseherisch begabt. Einige Webmaster denken, dass wenn sie nur genug Links in eine Richtung werfen, Google schon auf mystische Weise alles richtig machen wird. Das Problem: Google versucht schon recht lange menschliches Verhalten anzunehmen, und so auch Webseiten zu beurteilen. Wie viele Menschen kennt man so, die Millionen URLS hinterher klicken – na?. Also ich kenne genau Null.

Wir haben doch schon einmal SEO gemacht!

Glückwunsch.

Link-Building ist tot (wieder einmal)

Nein, ist es nicht. Es geht nur anders. Über 12 Jahre nach dem ich mein Unternehmen »TMR« Text und News-Service ins Leben geschubst habe, kommt es nun auch bei einigen Webseitenbetreibern ernsthaft an: Ständig guter, neuer und qualitativ hochwertiger Content bringen eine Seite nach vorne. Bei Google und bei den Menschen, die diese Inhalte finden. Und wenn es wirklich gut, spannend, inhaltlich wertvoll ist, dann setzen sie möglicherweise einen Link. Und das ist es was Google sehen will. Verlinkungen, weil der Mehrwert da ist und nicht Links um der Links willen.

Ich will Nummer 1 für mein Super-Dupa-Keyword sein

Nein, wird nicht klappen – nicht auf jeden Fall, wenn ein anständiger Wettbewerb innerhalb der eigenen Branche vorhanden ist und diese nicht aus zehn Anbietern besteht. Oder man mal eben versuchsweise 15.000 Euro Bargeld in einem neutralen braunen Umschlag an eine total seriöse SEO-Agentur übergibt. Ganz im Ernst: Nummer 1 muss überhaupt nicht, erste Seite ist nett – für gute Leads reicht das immer. Wie ich auch an meinen kleinen lokalen Business-Blog-Kunden feststellen kann. Entscheidend ist doch, dass ordentlicher Traffic entsteht, organisch und ohne Tricks. Da holt Bartel den Most.

Google hasst SEO. Total.

Nein, tut es nicht. Sonst gäbe es keine Webmastertools, keine »Einführung in die Suchmaschinenoptimierung«. Im Gegenteil: Google freut sich, wenn es Seiten vernünftig einordnen kann, weil jemand vernünftiges SEO gemacht hat. Ganz menschlich.

SEO – alles bloß fiese Tricks!

Traurig, wirklich traurig, wenn das immer noch jemand denken würde. Tricks gibt es nur bei manipulativ tätigen SEO-»Black Hats«. Doch die werden immer öfter von der großen Suchmaschine abgestraft, deren Seite teilweise sogar aus dem Index rausgekickt. Denn Google ist nicht untätig. Leider gibt es aber eben bereits erwähnte unseriöse SEO-Agenturen und »Experten«, die immer noch allzu viele Unternehmen über den Tisch ziehen. Und dabei hübsch bedeckt bleiben über ihre Tätigkeit. Kein Wunder, wenn dann Firmenlenker und ihre Marketingleute denken, SEO’ler arbeiten mit Tricks. Tun sie nicht und ist ausgemachter Blödsinn.

Social Media-Aktivitäten beeinflussen SEO, nicht. In keiner Weise

Da bekomme ich doch echt Schnappatmung. Ein beliebtes Statement ist: »Google sagt, dass sie Facebook-Likes nicht nutzen oder Tweets zählen, um so den Webseiten-Rang zu bestimmen. Daher spielt jegliche Social Media-Aktivität keine Rolle beim SEO.« Da weiß ich jetzt wirklich nicht, ob ich lachen oder weinen soll.

Natürlich gibt es keine direkte Korrelation zwischen einem FB-Like, einem Tweet oder einem Post bei XING, LinkedIn und Pinterest und dem Ranking in den SERPs. Natürlich nicht. Wenn es so einfach wäre könnte ja jeder Vollpfosten Anfänger erfolgreich SEO machen. Es geht um die sekundären Effekte, um das Entdecken, um das Auffinden und Verteilen von spannenden Inhalten – da ist Social Media der Kaiser unter den Königen. Da entstehen die Verbindungen, die Links, die letztlich Seiten im Index nach oben schieben.

Zu guter Letzt wollte ich eigentlich noch den PageRank diskutieren – aber wir wollen hier ja nicht komplett albern werden.

9 Kommentare
  1. Wolfgang Brand
    Wolfgang Brand sagte:

    Man,

    ist doch ganz einfach, dieses SEO Zeugs, braucht man doch kein Geld für bezahle, das kann jeder selber:

    Alle Begriffe für die man ranken will, in den “unsichtbarenTeil” der Website rein, dann mit paar anderen die man so kennt Links tauschen. Zur Not kauft man die halt.

    Natürlich sollte die Suchberiffe auch möglichst oft im Text wiederholt werden. Wenn das irgendwie aber nicht passt, dann listet man die einfach auf und zwar in derselben Farbe wie der Hintergrund und jut iss wa?

    Antworten
  2. Olaf Kopp
    Olaf Kopp sagte:

    Die Korrelation zwischen Social Media und Rankings gibt es schon wie diverse Studien zeigen. Ob das mit der Kausalität auch so ist bleibt die Frage 🙂 Aber nach den kürzlichen Liebschaften zwischen Google und Twitter ist wieder alles möglich 🙂

    Antworten

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